Eine Immobilie für den Verkauf vorbereiten: Haushaltsauflösung

Philipp Weber4. Mai 2021

Es gibt viele Gründe für den Verkauf einer Immobilie und einer verbundenen Haushaltsauflösung. Vor einem Umzug ist es immer sinnvoll zu entrümpeln. Eine vollständige Haushaltsauflösung ist dabei deutlich umfangreicher und teilweise auch eine emotionale Herausforderung. Diese wird zum Beispiel bei einem Umzug in ein Pflegeheim, einem Todesfall oder einer Trennung nötig. Diese Schritte sollen Ihnen die Organisation einer Haushaltsauflösung erleichtern:

1. Wie bereite ich eine Haushaltsauflösung vor?

Vor einer Haushaltsauflösung sollten Sie sich erst einmal einen Überblick über die Räume und deren Inhalt verschaffen. Dabei spielen alle Räume, inklusive Dachboden, Keller, Abstellkammer und Garage eine Rolle. Überlegen Sie sich, welche Gegenstände von Wert sind und möglicherweise verkauft werden können.

Dabei unterscheiden Sie zwischen drei Kategorien:

• Kaputte oder verschlissene Gegenstände und Möbel
• Gegenstände, die verschenkt, gespendet oder verkauft werden können
• persönliche Gegenstände, die im Besitz bleiben sollen

Wenn Sie eine Haushaltsauflösung für eine andere Person, wie ein Familienmitglied, durchführen, sollten Sie die Entscheidungen möglichst gemeinsam treffen. Gegenstände von hohem Wert sollten Sie außerdem von Experten schätzen lassen, um zu vermeiden, dass sie unter Wert verkauft werden.

Für diesen ersten Schritt sollten Sie ausreichend Zeit einplanen, denn erst im Anschluss beginnt die eigentliche Haushaltsauflösung.

Expertentipp: Da eine leere Wohnung bzw. ein leeres Haus bei einer Besichtigung einen besseren Eindruck macht, sollte Sie die Haushaltsauflösung im Vorfeld durchführen. So können Sie oft einen deutlich höheren Verkaufspreis erzielen.

2. Welche Kosten fallen bei einer Haushaltsauflösung an?

Planen Sie eine Haushaltsauflösung durch ein Entrümpelungsunternehmen durchführen zu lassen, sollten Sie mit circa 500-600 Euro pro Zimmer rechnen. In jedem Fall sollten Sie sich im Vorfeld mehrere Vergleichsangebote geben lassen.

Die Kosten einer Haushaltsauflösung sind von vielen Faktoren abhängig:

• Größe der Immobilie
• Entsorgungskosten
• Menge an Möbeln und Hausrat
• Benötigtes Personal
• Zeitlicher Umfang
• Zusätzliche Kosten durch Container oder Möbellift möglich

Auf regionale Preisunterschiede sollten Sie bei einer Haushaltsauflösung ebenfalls achten.

3. Welche Maßnahmen können die Kosten einer Haushaltsauflösung reduzieren?

Es gibt zwei Möglichkeiten die Kosten einer Haushaltsauflösung zu reduzieren:

• Der Verkauf des Inventars ist eine Möglichkeit die Kosten einer Wohnungs- oder Haushaltslösung zu reduzieren. Nutzen Sie hierfür am besten kostenlose Verkaufsportale im Internet oder die lokale Zeitung. Wenn Sie viele Dinge verkaufen wollen, die einen geringen Einzelwert hat, können Sie im Rahmen einer Haushaltsauflösung einen Haus- oder Garagenflohmarkt veranstalten.
• Außerdem können Sie Haushaltsgegenstände und Möbel, die Sie spenden wollen, oft von sozialen Einrichtungen abholen lassen. Dadurch reduzieren Sie die Menge an Gegenständen, die das Entrümpelungsunternehmen beseitigen muss.
• Jegliche Art von Vorarbeit, die Sie vor der Haushaltsauflösung selber machen, wird die Kosten reduzieren. Wenn Freunden und Familie Hilfe anbieten, sollten Sie diese annehmen.

4. Benötige Ich professionelle Hilfe bei der Haushaltsauflösung?

Es gibt viele Gründe, warum Sie bei einer Haushaltsauflösung professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollten. Sind Sie etwa beruflich stark eingespannt, sind mit der Versorgung von Familienmitgliedern beschäftigt oder wohnen nicht in unmittelbarer Nähe der Immobilie, ist es sinnvoll die Haushaltsauflösung in professionelle Hände zu übergeben. Auch bei Zeitdruck sollten Sie eine Firma mit der Haushaltsauflösung beauftragen. Mithilfe von Profis ist dies meist in wenigen Tagen erledigt.

Wie bereits erwähnt, sollte Sie sich mehrere Angebote einholen, um einen angemessenen Preis zu erhalten. Es lohnt sich auch Erfahrungsberichte anderer Kunden zu lesen oder sich ein Unternehmen empfehlen zu lassen, welches Haushaltsauflösungen durchführt.

Professionelle Entrümplungsunternehmen erkennen Sie an transparenten Preisen oder Festpreisen. Kostenloser Besichtigung vor Ort und einer anschließenden Angebotserstellung. Sie sollten auch nach Entsorgungs- und Versicherungsnachweisen fragen.

Kleine Wohnungen oder Immobilien mit überschaubarem Inventar können Sie auch eigenständig auflösen. Eine selbstständige Haushaltsauflösung kann auch bei der Trauerbewältigung helfen. Achten Sie nur darauf, dass Sie sich emotional und körperlich nicht überschätzen. Auch hier fallen Kosten für die Entsorgung und Renovierung an.

An diese Punkte sollten Sie denken, wenn Sie eine Haushaltsauflösung planen:

• Wird ein Container benötigt?
• Zeitpunkt der Lieferung und Abholung des Containers
• Ist eine Renovierung nötig?
• Welche Fristen müssen beachtet werden?
• Zu welchem Zeitpunkt sind Wasser, Strom, Telefon und Müll abgemeldet? Was benötige ich während der Haushaltsauflösung?
• Ist es möglich Sperrmüll anzumelden?

5. Wichtige Fragen im Rahmen einer Haushaltsauflösung

Was darf ich nicht vergessen, wenn ich Haushaltsauflösung plane?

• Bestandsaufnahme der Räume und des Inventars
• Aussortieren, Verkaufen, Verschenken und Spenden
• Preise von Entrümpelungsunternehmen vergleichen
• Über Müllentsorgung informieren
• Nötige Renovierungen einplanen
• Immobilie reinigen
• Fristen beachten

Wer bezahlt für die Haushaltsauflösung?

Geben Sie eine Haushaltsauflösung für Ihre eigene Immobilie in Auftrag, dann sind Sie auch für die Kosten zuständig. Je nach Fall ist das auch der Mieter, Vermieter oder ein Familienmitglied des Bewohners. Nach einem Todesfall haften die Erben des Verstorbenen und übernehmen die Kosten. Diese sind dann auch für die Haushaltsauflösung zuständig.

Innerhalb welcher Frist muss eine Miet-Immobilie nach einem Todesfall geräumt werden?

Das hängt erst einmal davon ab, ob die Miete weiterhin bezahlt wird oder nicht. Die Erben können den Mietvertrag mit einer Frist von drei Monaten kündigen, es sei denn Sie einigen sich auf eine verkürzte Kündigungsfrist. Die Haushaltsauflösung muss zum Zeitpunkt der Übergabe erfolgt sein. Wenn Sie eine Immobilie vermieten und der alleinige Mieter verstirbt und keine Erben vorhanden ist ein Nachlassverwalter für die Organisation der Haushaltsauflösung zuständig.